Raum-in-Raum-Systeme: Rückzug im Open Space
Moderne Arbeitswelten sind vielfältig – doch zeichnen sich die meisten Konzepte durch eine offene Raumgestaltung aus. Einzel- beziehungsweise kleine Mehrpersonenbüros sind in der Regel rar. Die Reduktion von akustischen Störpotential basiert oftmals auf einer geschickten und/oder variablen Arbeitsplatzplanung.
Planer von Open Space Büros reduzieren oftmals den Einsatz von fest mit dem Baukörper verbundene und wenig flexible Bauteile wie zum Beispiel Trockenbauwände. Umso interessanter ist für sie der Einsatz von akustisch wirksamen Möbelsystemen wie Absorber und Stellwände. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich Raum-in-Raum-Systeme in der Geschalt von „Cubes“, „Think Tanks“ oder „Denkerzellen“.
Was ist ein Raum-in-Raum-System?
Ein Raum-in-Raum-System ist ein Rückzugsraum und besteht in der Regel aus vier Wänden und einer eigenen freitragenden Deckenkonstruktion. Die meisten Systeme dieser Art werden auf den bestehenden Boden montiert oder verfügen über einen eigenen Boden.
Meist bilden Raum-in-Raum-System kleine Räume von ca. 1 m² bis ca. 20 m². Genutzt werden sie vor allem als temporäre Rückzugsräume zum konzentrierten Arbeiten oder zum Telefonieren, um Kollegen auf der offenen Fläche nicht zu stören. Größere Raum-in-Raum-Systeme werden oft auch als Besprechungsräume für Meetings oder Video Calls genutzt.
Akustischer Mehrwert durch Raum-in-Raum-System
Durch den raumseitigen Abschluss schaffen gut konstruierte Raum-in-Raum-Systeme ein großes Potential zur Pegelminderung – in der Regel sogar ein deutlich höheres als zum Beispiel freistehende Stellwände. Um die Qualität eines Systems einschätzen zu können, sind Hersteller angehalten hierfür eine akustische Kenngröße angeben, welche das gesamte System umfasst. Passend auf die tatsächliche Zusammenstellung hinsichtlich Größe, des Wand-, Tür- und Deckenaufbaus, inkl. der in den meisten Raum-in-Raum-Systemen integrierten Be- und Entlüftung.
Bedauerlicher Weise findet man nach wie vor und bei vielen Herstellern lediglich einen Verweis auf einzelne Bauteile, zum Beispiel die einzelne Angabe von bewerteten Schalldämm-Maßen (Rw, in dB) der Wand und/oder des Türelements. In der Akustik bestimmt in der Regel das schwächste Bauteil die Qualität des Gesamtsystems. Auch verhält sich die Schallausbreitung anders als zum Beispiel bei einer Trennwand. Ein Schalldämm-Maß beschreibt die Schallübertragung über ein Bauteil (ein Raum-in-Raum-System verfügt in der Regel über fünf (vier Wände und ein Deckel)).
Vertraulichkeit und Ungestörtheit durch Raum-in-Raum-System:
Ob ein Raum-in-Raum-System für den vorgesehenen Zweck akustisch ausreichend ist, liegt neben der akustischen Kenngröße des Gesamtsystems am Nutzerverhalten, sowie an weiteren Parametern – siehe hierzu unseren Artikel „Wunsch nach Vertraulichkeit“.
Welche Kenngrößen beschreiben die bau- wie raumakustische Qualität eines Raum-in-Raum-System betreffend und worauf ist bei der Konzeptionierung oder Ausschreibung zusätzliche zu achten? Sie möchten hierzu mehr erfahren? Melden Sie sich bei unserem Newsletter an oder besuchen Sie eine unserer Schulungen.