Welchen Einfluss haben raumakustische Maßnahmen in großen und offenen Mehrpersonenbüros?
Hören und sehen Sie selbst. Nachfolgend zeigen wir den Einfluss von akustischen Maßnahmen bezogen auf
die Schallausbreitung, die örtliche Verteilung des Schalldruckpegels sowie der Sprachverständlichkeit
in Form von Videos, praxisnahen Hörbeispielen und grafischen GRIDs.*
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Variante 01: Schallhart; ohne raumbedämpfende, schirmende oder zonierende Maßnahmen
Ein mit weitgehend schallharten Begrenzungsflächen ausgestatteter Raum ohne schirmende oder zonierende Maßnahmen ist aus raumakustischer Sicht für die Nutzung als großes Mehrpersonenbüro nicht geeignet. Die mittlere Nachhallzeit liegt in diesem Beispiel bei über 1,5 s. Ein langer Nachhall sowie ein daraus resultierender hoher Schalldruckpegel bei mehreren gleichzeitigen Sprechern wirkt hallig, laut und führt zu keiner akustischen Behaglichkeit bei den Nutzerinnen und Nutzern. Der Einfluss der Grundgeräuschs im Raum hat hierauf wenig Einfluss.
Variante 02: Raumbedämpfende Maßnahmen, ohne schirmende oder zonierende Maßnahmen
Würde sich eine raumakustische Planung bei einem großen Mehrpersonenbüro ausschließlich auf raumbedämpfende Maßnahmen beschränken, so würde der Schalldruckpegel im Raum aufgrund einer deutlich verringerten Nachhallzeit (in diesem Beispiel ca. 0,6 s) abnehmen. Die Reduktion der Nachhallzeit führt jedoch auch dazu, dass die Sprachverständlichkeit in leisen Räumen ansteigt. Für einen direkten Austausch ist das vorteilhaft, birgt aber ein verstärktes Stör- und Ablenkungspotenzial, besonders über weite Entfernungen. Das Ablenkungspotential durch Sprache ist ebenso vom Grundgeräuschpegel des Raumes abhängig.
Variante 03: Raumbedämpfende, schirmende und zonierende Maßnahmen inkl. Rückzugsräume
Wird der Raum bedämpft und die Schallausbreitung mittels schirmender Schreibtischabsorber eingeschränkt, so reduziert sich der lokale Verlauf der Schalldruckpegel sowie der Sprachverständlichkeit vor allem über weitere Distanzen. Zonierende Maßnahmen, in diesem Fall in Form von teilweise absorbierenden Stichwänden erreichen diesen Effekt bereits über kurze Distanzen. Abgeschlossene Rückzugsräume wie Büros bzw. Raum-in-Raum-Systeme verhindern eine freie Schallausbreitung. Je nach Grundgeräusch und bauakustischer Qualität lassen sich mit diesen Maßnahmen vertrauliche Rückzugsräume realisieren.
Variante 01: Ohne raumakustische Maßnahmen
Hintergrundgeräusch ca. 30 dB(A)
Hintergrundgeräusch ca. 40 dB(A)
Variante 02: Raumbedämpfende Maßnahmen
Hintergrundgeräusch ca. 30 dB(A)
Hintergrundgeräusch ca. 40 dB(A)
Variante 03: Raumbedämpfende, schirmende und zonierende Maßnahmen inkl. Rückzugsräume
Hintergrundgeräusch ca. 30 dB(A)
Hintergrundgeräusch ca. 40 dB(A)
Zusätzlich (Zuhörer in einer anderen Position):
Variante 03: Raumbedämpfende, schirmende und zonierende Maßnahmen inkl. Rückzugsräume
Hintergrundgeräusch ca. 30 dB(A)
Hintergrundgeräusch ca. 40 dB(A)
Sie möchten mehr zum Thema Raumakustik erfahren?
Teil 01 (BM-Artikel, Ausgabe: März 2023): Hilfe hier ist es zu laut!
Teil 02 (BM-Artikel, Ausgabe: Juni 2023): Raumakustik – New Work
*Haftungsausschluss: Hierbei handelt es sich um Auszüge eines internen Forschungsprojekts.
Die Ergebnisse dienen rein dazu, interessierten Personen praxisnahe Eindrücke zu vermitteln. Die Ergebnisse sind nicht übertragbar und ersetzen keine raumakustische Planung.