Reduktion des Schalldruckpegels der Sprache: Raum-in-Raum-Systeme und zonierende Möbel
Raum-in-Raum-Systeme
Bei Raum-in-Raum-Systemen handelt es sich um Rückzugsräume mit einem ganzheitlichem Bauteilabschluss (i.d.R. 4 Wände + Decke, ggf. mit Boden). Durch den hermetischen Abschluss enthalten Raum-in-Raum-Systeme meinst Komponenten zur Be- und Entlüftung und oftmals über weitere Komponenten aus der Gebäudetechnik (z.B. Beleuchtung, Kühlung, Brandmelder, Sprinkler usw.).
Zonierende Möbel
Bei zonierenden Möbeln handelt es sich um einzelne Elemente, welche über schirmende (und teilweise gleichzeitig absorbierende) Maßnahmen verfügen. Im Gegensatz zu Raum-in-Raum-Systeme verfügen diese oftmals nicht über Komponenten aus der Gebäudetechnik.
Infos zur Messung und zum Ergebnis
Bei der Messung handelt es sich im weitesten Sinne um eine Differenzmessung unter Laborbedingungen (Hallraum = diffuses Schallfeld, Schall trifft von allen Seiten gleichmäßig auf das Prüfobjekt). Das Ergebnis der Messung ist eine Pegeldifferenz in Oktaven (125-8000 Hz) sowie als Einzahlwert DS,A in dB. Zusätzlich zum Einzahlwert erfolgt eine Klassifikation, welche die Güte zur Pegeldifferenz ausdrückt und einordnet
Ablauf zur Messung
Die Laborprüfung beinhaltet je Prüfobjekt 2 Referenzmessungen (Messung ohne Prüfkörper) sowie zwei Messungen mit Prüfkörper. Die Referenzmessung wie auch die Produktmessung ist an zwei unterschiedlichen Positionen im Hallraum durchzuführen. Der Prüfling muss somit im Hallraum an zwei Positionen betriebsfertig montiert werden. Das Labor befindet sich ebenerdig im EG, das Befahren mit einem Hubwagen ist möglich. Bitte die Abmessungen der Eingangstüre zum Hallraum beachten: H/B: ca. 2.000/1300 mm.
Ausführung des Prüflings
Die betriebsfertige Montage setzt voraus, dass ein Produkt gemäß des tatsächlichen Einsatzes aufgebaut wird. Sollte ein Produkt über Einbauten verfügen, welche die pegelreduzierenden Eigenschaften ggf. schwächen (z.B. Türelemente, Komponenten für die Be- und Entlüftung, Durchdringungen usw.), so sind diese beim Prüfling im betriebsfertigen Zustand vorzusehen. Das Prüfmuster wird während der Prüfung in Betrieb genommen (im Hallraum ist eine 220 Volt Schuko Steckdose vorhanden).
Einfluss auf die pegelreduzierenden Eigenschaften
Neben der bauakustischen Qualität der Trennbauteile sind weitere Einflüsse für die Reduktion des Pegels verantwortlich, diese sind u.A.:
- Größe des Prüfobjekts
- Absorbierende Eigenschaften der Oberflächen
- Einfluss von Leckagen und Durchdringungen
Sollten Produkte in unterschiedlichen Ausführungen angeboten werden empfiehlt es sich, mehrere Aufbauten und Bauteilkombinationen zu untersuchen.
Vorteil des Hallraums in Nürnberg
Der Hallraum in Nürnberg misst fast 400 m³. Dadurch ist auch für größere Prüflinge ausreichend Platz vorhanden. Zusätzlich zur offiziellen Labormessung eignet sich der Hallraum hervorragend dazu, um evtl. Leckagen und Schwachpunkte in der Konstruktion zu orten und diese im Zuge der Produktentwicklung zu optimieren.