Messung der Schallabsorption im Hallraum: Flächige Absorber, Absorber als Einzelobjekt
Sie sind Hersteller und wünschen einen Nachweis zur akustischen Qualität Ihres Produktes?
Dann sind Sie bei uns richtig! In unserem akustischem Labor betreiben wir einen Hallraum mit ca. 400 m³ . Dort führen wir messtechnische Untersuchung (Ermittlung der frequenzabhängigen Schallabsorption) von Absorbern durch.
Flächige Absorber
Bei flächigen Absorbern handelt es sich üblicherweise um Bauteile wie Decken-, Boden- und Wandabsorber, mit- und ohne Abhang, sowie um Vorhänge, Gardienen und flächig verlegte Decken/Baffel-Systemen. Für flächige Absorber wird nach ISO 354 ein Schallabsorptionsgrad α (-) ermittelt.
Im Detail handelt es sich um die frequenzabhängige Schallabsorption für Terzfrequenzen (αs von 100-5000 Hz). Aus den Messergebnissen erfolgt lt. ISO 11654 die Bestimmung der Schallabsorption für Oktavfrequenzen (αp von 125-4000 Hz), sowie des bewerteten Schallabsorptionsgrad (αw). Zusätzlich zum bewerteten Schallabsorptionsgrad wird die Absorberklasse bestimmt und falls relevant ein Formindikator (L,M,H) ausgewiesen.
Infos zum Prüfaufbau (flächiger Absorber)
Die schallabsorbierenden Eigenschaften sind neben den verwendeten Materialien von der Einbausituation abhängig. Es wird empfohlen typische Einbausituationen (z.B. unterschiedliche Höhen des Abhangs sowie Varianten von Perforationen, Schichten und Füllmaterialien) zu prüfen.
Je Prüfaufbau wird eine Sichtfläche von ca. 11 – 16 m² des zu prüfenden Materials als eine zusammenhängende, rechteckige Fläche benötigt. Das Längen/Breiten – Verhältnis darf 1/0,7 nicht unterschreiben. Der Prüfaufbau benötigt einen umlaufenden und seitlich bündigen Rahmen (z.B. 18 mm MDF, bzw. Spanplatte mit Melaminbeschichtung).
Absorber als Objekt
Bei einem Absorber als Objekt handelt es sich üblicherweise um Einzelelemente wie z.B. Stellwände und Schreibtischabsorber, einzelne Vertikal-Baffeln, Akustiksäulen, Wand- und Deckenabsorber mit einer bestimmten Abmessung (und/oder mit akustisch wirksamen Kanten- und Rückseiten), Deckensegeln usw.
Die absorbierende Eigenschaft des Elements wird als ganzes erfasst (und nicht auf eine Fläche bezogen). Für einen Absorber als Objekt wird nicht der Schallabsorptionsgrad, sondern direkt die äquivalente Schallabsorptionsfläche der Oktavfrequenzen (Aobj. für 125-4000 Hz) ermittelt. Bei einem Deckensegel wäre dies z.B. die schallabsorbierende Leistung der Sichtseite, der Kanten sowie der Rückseite.
Optional kann für Stellwände zusätzliche eine Bewertung nach ISO 11654 (Ermittlung αp, αw und Absorberklasse) und/oder ein frequenzabhängiger „Objekt-Schallabsorptionsgrad“ nach ISO 20189 (Oktaven 125-4000 Hz ohne Einzahlwert) ausgewiesen werden.
Infos zum Prüfaufbau (Absorber als Objekt)
Einzelobjekte werden in der Regel ohne Prüfrahmen frei in den Hallraum gestellt. Ggf. ist für spezielle Einbausituationen (z.B. abgehängtes Element) eine Unterkonstruktion notwendig. Die Menge der notwendigen Prüfobjekte ist im Vorfeld abzustimmen. Bei ausreichend großen (je ca. 1 m²) und hoch absorbierenden Produkten reichen in der Regel drei (identisch ausgeführte) Muster. Optional können auch mehrere Messungen mit nur einem Muster durchgeführt werden. Änderungen in der Materialität, Einbausituation und Größe sind separat zu prüfen.